(Un)bewusste Voreingenommenheit, kurze „Bias“ genannt, kennen wir alle: Wir tendieren dazu, Bewerberinnen den Vorzug zu geben, die uns ähneln oder scheinbar etwas mit uns gemein haben – und sei es nur die ungefähre geographische Herkunft.
Aber was ist mit der unerwünschten und meist unsichtbaren Streuung von Urteilen, kurz „Noise“ genannt? Sie bewerben sich bspw. auf eine neue Stelle:
- Ihr Interviewer kann mild oder hart sein („Level Noise“)
- Ihr Auftreten kann ihn an etwas erinnern, so dass Sie einen Vor- oder Nachteil haben („Pattern Noise“)
- Und nicht zuletzt: Sie könnten an einem regnerischen Montag kurz vor der Mittagspause dran sein, wobei sein Lieblingsverein am Wochenende verloren hat – Pech gehabt („Occasion Noise“)
„Das ist aber unfair“ mögen Sie sagen und hätten damit Recht: Solche zufallsgetriebenen Fehlurteile begleiten uns nicht nur bei Personalentscheidungen, sondern in den meisten Urteilsfindungen, bei denen es zu sehr „menschelt“, große Firmenübernahmen und Marketingstrategien inklusive.
Nächste Woche werde ich Ihnen Möglichkeiten vorstellen, diesen „Noise“ zumindest zu reduzieren – bleiben Sie gesund und zuversichtlich … 🙂
(mehr in: „Noise“ von D. Kahneman et al., Siedler, 2021)
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